Zu finden ist sie beinahe an jedem Handgelenk, die Armbanduhr. Aber nur die wenigsten wissen um die Geschichte der tragbaren Chronografen. Seit Anbeginn der Industrialisierung gehört die Armbanduhr schon in den Alltag der Menschen, doch der Weg bis zu den Handgelenken war sehr lang und teils sehr beschwerlich.
Die ersten Armband- bzw. Taschenuhren
Schon während des 15. Jahrhunderts kamen die ersten tragbaren Uhren auf dem Markt, zwar nicht in Form von Armbanduhren, sondern als Taschenuhr. Diese waren überwiegend befestigt an einer Kette und beherrschten über einem langen Zeitraum den Markt der Uhren.
Die ersten Armbanduhren kamen erst in den Anfängen des 20. Jahrhunderts auf den Markt und diese auch nur ausschließlich für Frauen. Von den Männern wurde weiterhin die gängige Taschenuhr genutzt. Aufgrund des Ersten Weltkrieges wurden dann die ersten Herrenarmbanduhren entwickelt, da während der militärischen Einsätze, eine Taschenuhr äußerst unpraktisch war. Hier legte sich der Stein für die Einführung auch in den privaten Bereich und die Taschenuhr verschwand zusehends aus den Taschen der Männer.
Die ersten Männer- und auch Damenmodelle wurden wie auch die Taschenuhr per Hand aufgezogen. John Harwood seines Zeichens ein Erfinder aus Großbritannien konstruierte im Jahr 1923 die erste Automatikuhr. Der Uhrenmarkt wurde revolutioniert, die Automatikuhr schoss an die Marktspitze, wo sie auch über mehrere Jahrzehnte ausharrte. Ein Vorteil der Automatikuhr war, dass diese nicht mehr regelmäßig aufgezogen werden musste, sondern allein durch Bewegung in Betrieb blieb.
Von der Quarzuhr bis zur Digitaluhr
Im Jahr 1967 brachte das Schweizer Unternehmen Centre Electronique Horloger, die erste Quarzuhr auf den Markt, was ein weiterer Meilenstein in der Geschichte der Armbanduhren darstellt. Diese Armbanduhr war die erste ihrer Art, die ihre Energie durch eine kleine Batterie bezog. Auch heute ist die Quarzuhr eine der am meisten verwendeten Armbanduhren, aufgrund ihrer dauerhaften und hohen Präzision. Aber auch die Automatikuhr ist nicht gänzlich vom Markt verschwunden und bietet eine vielfältige Auswahl an Modellen.
Während der Quarzkrise in den 70ern präsentierte der bulgarische Erfinder und Ingenieur Peter Petroff völlig unerwartet einen ganz neuen Typ von Uhr, die Digitaluhr. In den darauffolgenden Jahren entwickelten die Unternehmen Electro-Data und die Hamilton Watch Company, dieses digitale Modell weiter und heraus kam, die Armbanduhr „Pulsar“. Den Namen erhielt sich aufgrund der Tatsache, dass der Träger sich die Uhrzeit nur auf Knopfdruck anzeigen lassen konnte. Basierend ist dieser Fakt auf der Tatsache, dass Digitaluhren einen äußerst hohen Stromverbrauch haben, verglichen mit der geringen Kapazität einer Batterie. Einige Jahre später in der Mitte der 70er boomte der Weltmarkt mit zahlreichen digitalen Uhren mit LCD-Anzeige. Die Angebotspalette war umfassend wie nie und die Digitaluhr wurde zu dem Markenzeichen der 1970er. Zum Ende dieses Jahrzehnts und beginnend mit dem neuen Jahrzehnt der 80er, wurden Digitaluhren mit integrierten Taschenrechnern oder kleinen Telespielen zum absoluten Renner.
Funktionen wie Stoppuhr und Alarmfunktion zählten schnell zu den Standards der Funk- und Digitaluhren. Die Hauptproduktionsstätte dieser Uhren war in Asien und so konnten diese Chronografen relativ günstig erworben werden. Der Trend der digitalen Uhren ebbte allerdings genauso schnell ab, wie er anfing und nur eine Handvoll Uhrenmanufakturen konnten ihre Zeitmesser auf Dauer auf dem Markt halten, sowie weiterentwickeln. Heute sind Digitaluhren durch Funktionen wie z.B. Pulsmesser, insbesondere für Outdooraktivitäten konzipiert.